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Die Arbeit entstand aus einem akustischen Experiment
heraus.
Der genaue Vorgang der Bearbeitung wird im Video als
Lauftext beschrieben.
Der Hintergrund, vor dem der Lauftext vorüberzieht ist
savannenocker; ab und zu erscheint die Andeutung eines Fleckenmusters, an zwei
Stellen schimmert die neue südafrikanische Flagge durch.
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Lauftext
Es war ein Ausschnitt
von dreißig Sekunden
eines Stückes von
Dudu Pukwana, der
mir die Idee zu
diesem Clip gab.
Diesen Ausschnitt hatte
ich zufällig im
Netz entdeckt,
als eines unter mehreren
Dokumentationsbeispielen
einer Plattenfirma.
Die Klangqualität war
äußerst bescheiden,
fürchterlich dumpf,
und ich war sehr erstaunt,
wieviel Klang durch
Bearbeitung aus dem
Stückchen noch
herauszuholen war.
Es ist nicht das erste
Mal, dass ich mich in
einer Arbeit mit der
Struktur des Erinnerns -
insbesondere mit den
zeitlichen Abläufen
der Erinnerung -
auseinandersetze.
Erinnerung, vor allem
die an musikalische
Strukturen, geschieht
in zusammenhängenden
Blöcken
- nicht in Fäden.
Ich beginne die
Betrachtung
sozusagen von hinten,
also vom zeitnächsten
Punkt aus; ich beginne
an dem Punkt, an
dem der letzte Ton
verklungen ist und
bewege mich langsam
rückwärts.
Aber der "Film" läuft
natürlich weiterhin
vorwärts ab, auch in der
Erinnerung läuft der
Handlungsstrang
in einer Richtung -
in Richtung
Zukunft.
Ich taste den Ausschnitt
vom Ende her mit kurzen
Vorwärts - loops ab;
also kurzen Wieder-
holungsschleifen in
der „richtigen“ Richtung.
Diese Anordnung lässt
viel erkennen von der
Struktur der Komposition
und des Arrangements.
Sie zeigt die improvisa-
torische Sicherheit und
die Ausdrucksstärke
des Protagonisten.
Am Beginn des Ausschnitts
angelangt, beende
ich das
Scannen der Melodie und
lasse den Ausschnitt in
Echtzeit normal ablaufen.
Genau jetzt
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