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4 Kanäle für geflüsterte Stimmen und Gezwitscher
Klanginstallation Die Arbeit knüpft an eine ältere Arbeit aus dem Jahre 2001 an (Sound
Wall). Die Klanginstallation besteht zum einen aus den eingespielten Klängen,
zum anderen aus den Geräuschen, die im Gelände der Villa Rot schon vorhanden
sind. Die eingespielten Klänge sind den vorhandenen ähnlich und entstammen 3
Bereichen: - Gesänge von Vögeln - weitere Naturgeräusche (Wind, Regen, Insekten) - geflüsterte Stimmen Die gesprochenen Texte beschäftigen sich mit Beschreibungen der
Situation, die ich bei der Villa Rot angetroffen habe und daran anschließenden
Betrachtungen. Um die Klangschleifen akustisch zu formen, war eine bestimmte
Gestaltung der Resonanzkörper notwendig. Die Klanginstallation setzt sich
zusammen aus 4 Stationen tönender Objekte, die aufgrund ihrer Platzierung einen
Ort im Garten festlegen, der durchdrungen wird von sich übelagerndem Klang und
Geräuscheinspielungen. Es mag merkwürdig erscheinen, dass in der Klangarbeit Naturgeräusche zu
hören sind, da im Frühjahr die Luft doch schon von Vogelgezwitscher erfüllt
ist. Doch wird man nach einigem Hinhören bemerken, dass die Anordnung der
Vogelstimmen erheblich vom natürlichen Ablauf abweicht. Viele Modifikationen,
die in der Natur alltäglich sind, sind in der Klangschleife nicht vorhanden. Es
sind dies Verdichtungen und Ausdünnungen in dynamischer und rhythmischer
Hinsicht. Dies lenkt die Aufmerksamkeit des Hörens wieder auf die natürliche
Klangwelt. Die geflüsterten Stimmen wecken die Aufmerksamkeit, sie verweisen auf
das heimliche Leben im Garten. Die Botschaften der Texte sind einfach, sie
sagen nur das, was wir schon wissen. In der Auseinandersetzung mit den Gartengeräuschen entsteht eine
Verschränkung von Natur und Kunst, dies ist auch der ortsspezifische
Anknüpfungspunkt der Arbeit im Gelände der Villa. Ich wählte für die
Installation einen Ort im Gelände, wo der bepflanzte Garten in den Park
übergeht. Zur Ausführung der Resonanzkörper: Die Klangdateien werden über 4 Klangerzeuger hörbar gemacht, die
kastenförmig ausgebildet sind. Diese Kästen sind an in den Boden gerammten
Pfählen befestigt. Sie stehen in der Nähe des Geräteschuppens im Gartenteil des
Geländes. Die vier Kanäle beschreiben vier Richtungen. In den Kästen eingebaut
ist ein Rohrsystem, das einen Resonanzkörper bildet. In der Ausführung der
Klangkörpern wird ein Verfahren angewendet, das von
Renaissance-Blasinstrumenten (Rankett) bekannt ist, - die vielfache Knickung
des Schallverlaufs. Dabei übernimmt ein Lautsprecher die Rolle des Mundstücks,
durch die Einteilung des Kastens in Fächer wird die Verlängerung des Tubus
erreicht.
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